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Zum 31.12.2005 hat sich das Bernstein Trio aufgelöst.
Es war für die drei Musiker eine sehr schöne Zeit, da sie eine große Anzahl hervorragender Auftritte hatten. Die gemeinsamen Erfahrungen, die Höhen und Tiefen, die vielen Proben - alles das bleibt in guter Erinnerung.
Dennoch ist die Zeit des Trios um, da sich die Drei unterschiedlich orientierten.
Es kommen immer noch Anfragen, wann das Trio wieder zu hören ist.
Das bereitet besondere Freude, weil daran ersichtlich wird, dass das Trio mit seiner Musik doch tatsächlich die Herzen der Zuhörer erreicht hat.
Was will man mehr?
Den Zuhörern ein Herzliches Dankeschön und Alles Gute für die Zukunft.

R.P.

Für die "Nachwelt" lasse ich noch für einige Zeit die Informationen zum Trio hier stehen.







Aus der Rheinischen Post vom 27.10.99

„Das Herz ist ein halber Prophet war als Motto dem Konzert mit jiddischer Musik ... vorangestellt worden und traf offensichtlich mitten ins Herz der zahlreichen Besucher...Ute Bernstein, Achim Lüdecke sowie Rüdiger Pechan bildeten ein gut aufeinander abgestimmtes Trio, das sehr treffend den besonderen Charakter dieser Musik herüberbrachte....Mit viel Gespür für die melancholischen, verhaltenen aber auch lebenssprühenden Elemente gingen sie im wörtlichen und musikalischen Sinne aufeinander zu. ... Das engagierte Spiel der Drei ließ die Seele der jiddischen Musik spüren, bewies Temperament, Sensibilität und Rhythmik. Nach jedem Beitrag zeigte das Publikum mit starkem Beifall seine Begeisterung."  



Das aus dem Hebräischen stammende Wort Klezmer beschrieb ursprünglich die Rolle der Musiker, die eingebunden in das strenge jüdisch-religiöse Ritual, die Musik für die jüdischen Hochzeiten und die jahreszeitlichen religiösen Feste lieferten. Besonders in Osteuropa, wohin die Juden aus West- und Mitteleuropa seit dem Mittelalter geflohen waren, enttwickelte sich eine besondere Klezmer-Kultur und Klezmer-Musik. Diese war geprägt sowohl durch die Einbindung in die jüdische Religionsausübung als auch durch die traditionellen südosteuropäischen Musikkulturen.

Auch die Sprache, das Jiddisch, entwickelte sich mit dieser Vertreibung der Juden nach dem Osten. Durch die zunehmende Ghettoisierung der Juden in Mitteleuropa und der damit verbundenen Isolation von der Außenwelt, entwickelte sich aus dem Mittelhochdeutsch das sogenannte „Juden-Teutsch". Der deutsche Wortschatz verarmte und viele Wörter wurden durch hebräische und aramäische Worte ersetzt.

Diese Sprache nahmen die Juden mit in den Osten, wo sich das Jiddisch zu einer echten Volkssprache entwickelte. Nun flossen mehr und mehr auch slawische und litauische Worte in die Sprache ein.

Das Klezmer-Revival der heutigen Zeit bringt uns nun jene tiefgründige Musik nahe, hat aber seine religiöse Einbindung völlig verloren. Dies nicht zuletzt, weil die „jiddische Welt gestorben ist bzw. ermordet wurde." So ist die Herausforderung an uns heute, in das Innerste dieser Musik zu fühlen und aus dieser Authentizität heraus sie wiederzugeben.

Lachend und weinend zugleich.

*Quellennachweis:Rita Ottens, Joel Rubin: Klezmer-Musik
Hai und Topsy Frankl: Wenn der Rabbi singt


Ute Bernstein: Geige, Gesang


Achim Lüdecke: Gitarre, Gesang


Rüdiger Pechan Saxofon, Gitarre, Percussion , Gesang

 Ute Bernstein wuchs in einer Musikerfamilie auf und begann mit sieben Jahren ihre musikalische Ausildung. Seither lernte sie ausschließlich Klassische Musik. Inspiriert durch Giora Feidman entdeckte sie 1997 die Klezmer-Musik, nahm daraufhin an mehreren Workshops u.a. bei Giora Feidmann und Helmut Eisele teil und fand somit zu einer neuen musikalischen Leidenschaft.

Achim Lüdecke ließ sich von der Begeisterung seiner Frau Ute anstecken. Dabei fiel es ihm, der mit der Folkmusik vertraut ist, nicht schwer, sich der gefühlvollen jiddischen Singweise anzunähern. Bereits vor vielen Jahren hörte er gern die Musik von „Zupfgeigenhansel" und freut sich heute, diese selbst zum Klingen bringen zu können

Rüdiger Pechan erlernte erst mit 26 Jahren sein Instrument. In der Kölner Jazzhausschule begegnete er dem Jazz und Blues. Jahrelang spielte er ihn mit Leidenschaft wie auch die Rockmusik - bis er den Klezmer kennen lernte - „Den osteuropäischen Blues", wie er meint.